Auf der Suche nach Wildtieren im Val Trupchun

Unser Ziel war es, morgens möglichst früh loszulaufen, um die Wildtiere, insbesondere die Hirsche, bei der Alp Trupchun beobachten zu können. Wie unser Nachbar meinte, würden die Hirsche frühmorgens „einfach so auf der Wiese herumliegen“ und man könne sie wunderbar beobachten. Da das Val Trupchun auch vom lokalen Tourismusverband als Eldorado für Wildtierbeobachtungen angepriesen wird, nahmen wir uns diesen Ratschlag zu Herzen und machten uns tatsächlich um 7 Uhr – für unsere Verhältnisse ist das ungemein früh – vom Restaurant Präsuras auf den Weg. Bei frostigen Minusgraden liefen wir zügig, genossen aber die herrlich mystische Morgenstimmung. Und hielten natürlich immer Ausschau nach Tieren…

GRAUBÜNDEN: Restaurant Prasüras in S-chanf – Varusch Hütte – Alp Trupchun – Restaurant Prasüras

Distanz: 14km

Dauer: ca.3.10h

Höhenmeter: ca.500Hm

Der Talweg entlang des Flusses führte uns immer tiefer ins Tal der Hirsche, Steinböcke, Gämsen und Murmeltiere. Als wir nach einer Stunde immer noch kein Tier gesichtet hatten, sank unsere Hoffnung etwas – die Vorfreude auf eine heisse Bouillon war dafür umso grösser. Immer noch dick eingepackt erreichten wir als Allererstes an diesem Morgen die Alp Trupchun. Mächtig stolz darauf, für einmal die Allerersten zu sein, genossen wir die Ruhe und die herrliche Weitsicht, auch ohne Tiere.

Nach einer kurzen Stärkung machten wir uns bald auf den Rückweg. Dabei nahmen wir den Höhenweg durch den alpinen Mischwald und waren recht erstaunt, wie viele Wanderfreudige uns entgegenkamen. Wir erfuhren, dass tagsüber jeweils bis zu 100 Leute auf der Alp Trupchun seien. Des Weiteren lehrte man uns, dass die Hirsche vor allem im Juli grosszählig anzutreffen seien auf der Alp Trupchun. Nach der Brunft am 25. September würden die Hirsche wieder „auswandern“. Früh aufstehen hat sich also nicht in erster Linie der Tiere wegen gelohnt, sondern vielmehr der Ruhe wegen. Bereits um 11 Uhr waren wir zurück in unserer kuschligen Wohnung in Zuoz, wo wir den Nachmittag mit viel Sonne und dolce-far-niente auf der Terrasse genossen.