Magdeburg

Der Grund für unseren Besuch in Magdeburg war eine Augenbehandlung von Philipp im SAVIR-Zentrum. Dabei geht es um eine neu entwickelte Mikrostromtherapie, welche mit Augentraining und Entspannungsübungen ergänzt wird.

Die von Professor Sabel entwickelte Therapie verbessert die Blutversorgung, den Augeninnendruck und die Synchronisation der Gehirnaktivität.

Die Therapie dauerte zwei Wochen, 10 Arbeitstage. Die erste Woche verbrachte Philipp mit seinem Vater in Magdeburg, ich folgte dann in der zweiten Woche. Da Philipp täglich für eine oder mehrere Stunden in die Therapie musste, hatten wir rundherum nicht allzu viel Zeit. Dennoch konnten wir die Stadt Magdeburg etwas erkunden und das ein oder andere schöne Plätzchen finden. Möglich machte das nicht zuletzt unsere sehr zentral gelegene Wohnung, von welcher eigentlich alle Orte in Magdeburg gut zu Fuss zu erreichen waren. In unmittelbarer Nähe war der „breite Weg“, die Haupteinkaufsstrasse der Stadt. Diese führte uns nicht nur zum nächstgelegenen Edeka, sondern auch zum Savir-Center, zum Dom, zum Hundertwasserhaus und zu den weiteren zwei grossen Einkaufscentern.

Nachdem ich am Samstagabend mit dem Flugzeug über Hannover angereist bin und mich wahnsinnig gefreut habe, wieder einmal fliegen zu dürfen nach einer langen, pandemiebedingten Flugpause, erwartete uns am Sonntag ein strahlend sonniger Tag.

Diesen nutzen wir für einen ausgiebigen Spaziergang der Elbe entlang. Nur wenige Minuten von unserer Wohnung entfernt lag eine der ältesten und grössten Hubbrücken Deutschlands. Die eingleisige Eisenbahnbrücke wurde 1848 gebaut und steht heute unter Denkmalschutz. Sie ist nur noch als Fussgängerbrücke nutzbar, aber sehr beliebt. Von der Hubbrücke liefen wir dann alles der Elbe entlang Richtung Zentrum, vorbei an zwei hübschen Cafés und dem Magdeburger Dom. Dieser ist die Predigtkirche des Landesbischofs der Evangelischen Kirche und gleichzeitig das Wahrzeiten der Stadt.

Philipp machte mich auf dem ganzen Weg immer wieder aufmerksam auf die Magdeburger Halbkugeln, auf die man an verschiedenen Orten in der ganzen Stadt trifft. Grund für diese Magdeburger Halbkugeln ist Otto von Guericke, ein deutscher Politiker, Jurist, Physiker und Erfinder. Bekannt ist er vor allem für seine Experimente zum Luftdruck mit ebendiesen Magdeburger Halbkugeln. Ausserdem ist er der Begründer der Vakuumtechnik. Bereits am Sonntag sind wir auf drei dieser Halbkugeln gestossen, im Verlauf der Woche kamen noch weitere dazu. Den Sonntagabend verbrachten wir dann auswärts im Steakhouse Torro Grosso, welches nicht nur eine sehr schöne Atmosphäre, sondern auch sehr feines Essen bot.

Nachdem der Montag mit Therapie und Shoppen schnell vorüberging, besuchten wir am frühen Dienstagmorgen eine Yogastunde im Hundertwasserhaus, welches natürlich auch am breiten Weg lag. Und das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt, die Stunde war fordernd und entspannend zugleich.

Auch die folgenden zwei Tage gingen mit Therapie und Vorbereiten zügig vorbei. Da Philipp’s Betreuerin so von einem Café namens Herzstück geschwärmt hatte, wollten wir dieses noch besuchen. Bis dahin war uns aufgefallen, wie verrückt die Deutschen nach Kuchen waren und daher wollten wir natürlich den besten Kuchen der Stadt kosten. Von der Atmosphäre im Café Herzstück waren wir dann auch angetan – von der Auswahl der Kuchen jedoch eher enttäuscht.

Empfehlenswert ist jedoch die Trattoria Cuochi per Caso, welche wir am Donnerstagabend besuchten. Es ist ganz neu, wird von einem jungen Team geführt, hat eine sehr herzliche Bedienung und die Pizzas schmecken super. Wir haben den Abend sehr genossen. Könnte jedoch auch an den vorausgegangenen Cocktails in der Phoenix Cocktailbar gelegen haben 😉

Am Freitag hatten wir dann nochmal etwas mehr Zeit und liefen gut eine Stunde zum Elbauenpark, einem Familien- und Freizeitpark im Nordosten von Magdeburg. Der Park ist mit seinen 100 Hektaren riesig und gehört laut dem Stern-Magazin zu den besten Freizeitattraktionen in Sachsen-Anhalt. Entstanden ist der Elbauenpark anlässlich der Bundesgartenschau 1999. Auf dem Gelände waren in der 1930er Jahren Wehrmachtskasernen und Schiesswälle gebaut worden. Aus den Trümmermassen der Kriegszerstörung war nach dem Zweiten Weltkrieg eine riesige Müllkippe entstanden. In wenigen Jahren gelangt es, sämtliche Kampfmittel, Geschosse und Kriegstrümmer zu beseitigen und einen Park anzulegen, der zahlreiche Besucher anzieht. Und der Park hat mit seinem Jahrtausendturm, verschiedensten Themengärten, einer riesigen Openair-Bühne, einer Sommerrodelbahn, einem Schmetterlingshaus, einem Kletterpark und einem riesigen Sportareal für Fussball, Volleyball und Basketball auch wirklich viel Abwechslung für Gross und Klein zu bieten. Da die meisten Attraktionen jedoch nur über die Sommermonate geöffnet sind, gehörten wir zu den ganz wenigen Besuchern an diesem Tag. Uns lockte es dann vor allem zum Gehege der Wildtiere, wo wir eine ganze Weile damit verbrachten, die Rehe mit Kastanien zu füttern und sie dabei aus nächster Nähe beobachten konnten. Was für ein schöner Abschluss in Magdeburg, einer Stadt, von der uns vor allem der „breite Weg“ und die unzähligen Brücken in Erinnerung bleiben werden.