Eindrücke sammeln in San Pedro de Macoris

Eigentlich wollten wir an Weihnachten eine Zipline-Tour machen. Mein Überraschungsgeschenk für Philipp fiel aber leider aufgrund von Gewittern ins Wasser. So entschieden wir uns kurzfristig mit einem Guide in die nächstgelegene, 200’000 Einwohner zählende Stadt San Pedro de Macoris zu fahren und ein paar Eindrücke vom Leben der Einheimischen ausserhalb des Fünf-Sterne-Hotels zu sammeln. Und das Leben ausserhalb der Hotelmauern ist definitiv anders. Aus dem Taxi ausgestiegen, waren wir fast ein bisschen überfordert von den ersten Eindrücken: Es wimmelte überall von Leuten, die Strassen und Gassen waren sehr schmutzig, der Strassenverkehr mit rostigen Autos und unzähligen Mofas chaotisch und laut und auch die herunterhängenden Stromkabel zeugten vom eher ärmlichen Lebensstandard der Einheimischen.

Unser Guide führte uns durch enge, dunkle Gässchen direkt zum einheimischen Fleisch- und Gemüsemarkt. Während uns der Anblick von geschlachtetem Schwein und allem anderen möglichen Fleisch eher abschreckte, waren wir vom Früchte- und Gemüsemarkt begeistert. Noch nie haben wir so grosse Avocados und Papayas gesehen! Und auch die Vielfalt an frischem Gemüse und Früchten war bewundernswert.

Von unserem Guide erfuhren wir, dass die Stadt San Pedro ihre Glanzzeit vor allem anfangs des 20. Jahrhunderts hatte, als die Zuckerfabrikation florierte und der Export in die USA der Stadt zu einem wirtschaftlichen Aufschwung verhalf, der unter dem „Tanz der Millionen“ in die Geschichte einging. Von damals 22 Zuckerfabriken schrumpfte die Anzahl der Zuckerfabriken über die Jahre. Heute gibt es deren nur noch drei. Ansonsten hat die Stadt, abgesehen von der katholischen Kirche San Pedro Apostol, deren Turm von der ganzen Stadt aus sichtbar ist und als Orientierungspunkt gilt, wenig zu bieten. Und so fuhren wir nach einem kurzen Abstecher in den grossen Supermarkt nach zwei Stunden mit neuen Eindrücken wieder zurück zu unserem Hotel.